Der Gleetzische Dialekt oder aa Pauersch iis ää schläscher Dialekt des Ustmitteldoitscha, der ei der Groofschoaft Glooz gesprocha werd.
Gleetzisch wurde bezogen uuf die Sprooche voo Siedlern aus Thüringen on Franken, die seit daam 13. Jh. Schläsing on doas Gloozer Ländla kolonisierten, zum Dialekt. Ar iis gekennzäächnet doarch ää häufiges viirkómma der Klänge "i" on gleicht damit ääm Dialekt aus der Nehnde des Harz.
BeispielsoatzEdit
Gleetzisch | Doitsch/Deutsch |
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De aala Braatla haala a. | Die alten Bretter halten auch.. |
Ich been vo uuba druba, vo die grossa Pilza waksa meet da lang Steela. | Ich bin von oben drüben , wo die großen Pilze mit den langen Stielen wachsen. |
Nurdgleetzisch on SiidgleetzischEdit
Uufgrond der starken Fragmentierung und natiirliche Uufforstung voo Flächen, wurde pauersch sehr onderschiedlich gesprocha, aa énnerhoalb benókwerter Därfer. Doas Gleetzische lässt sech ei folgende Gruppen on Mundoarten uuftääla:
- Nurdgleetzisch (Niederdärfisch) voo der Noiroode on Braunau voo Glooz, nerdlicher Tääl des Odlergeberches beidereits der Graanze on
- Siidgleetzisch (Eeberdärfisch) eim ehemaligen Landkrääs Hoabelschwerde, eim nerdlichen Tääl des Odlergeberche on der Emgebung voo Gruulich on Freiwaldau oa der Graanze zu Bihmsch-Mähren. Asu hieß es eim Nurda "Sunntich", eim Siida "Sonntich". Charakteristisch waren die Grisse: Gude Marja, Guda Mettich!, Gude Oomd! oder der Obschied Bleit mer ock ei Goots Noama!. Andere Beispiele:
Doitsch/Deutsch | Nurdglätzisch (Niederdärfisch) | Siidglätzisch (Eeberdärfisch) |
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allein | allääne | alleine |
ausgezogen | ausgezään | ausgezoin |
er hat gesagt | a hoot gesäät | a hoot gesoit |
Häuschen | Häusla | Hoisla |
Heimat | Häämte | Haimte (a-i) |
kleines | kläänes | klaines |
kleiner Wagen | kläänes Wäänla | klaines Woinla |
Steine | Stääne | Staine |
am Wege | om Wääche (Wääje) | om Waiche (Waija) |
Gleetzischer Mundoartdichter:Edit
LiteraturEdit
- Friedrich Graebisch: "Die Mundart der Grafschaft Glatz und ihrer Nachbargebiete Böhmischen.", 1920
- Robert Karger (1874-1946), Verfasser der Gedichte in glätzischer Mundart, Herausgeber der Jahrbücher und Kalender "Guda Obend"
- Wörterbuch Mundart der Grafschaft Glatz Schlesien. Pauersch laasa, Pauersch lanna, Pauersch verstihn, Doas iis schinn, Verlag „Grafschafter Bote/MARX-Verlag“
- Aloys Bernatzky: Landeskunde der Grafschaft Glatz Verlag „Grafschafter Bote/MARX-Verlag“
- "Groffschoaftersch Häämte; Der narsche Grofschoafter, Weinachta ei der Grofschoft Glootz, Marien- und Wallfahrtslieder in der Grafschaft Glatz Schlesien, Durch Glatzer Land. Mundart-Lieder-Musik"; Heimatgruppe Grafschaft Glatz e.V Lüdenscheid (Mundartgruppe); 1978; (das Grammophon Aufgenommen in den Dialekt Glatz)
Beispiele voo Spriicha on WétzaEdit
Gleetzisch | Doitsch/Deutsch | |
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Bichla, Tichla, Rusakranz, Haller, Hantschka, Stecka – Weib hoa ich oalls? | Büchlein, Tüchlein, Rosenkranz, Halstuch, Handschuhe, Handstock – Frau, hab ich alles? | |
Doas hoot woll a Wenter oam Hendarn! | Das hat wohl den Winter am Hintern! | |
Dar bellt wie Tutagrabersch Hundla! | Der bellt wie der Hund des Totengräbers! | |
Do werd woll noch a Hongrisches komma! | Da wird sicher noch ein Hungriger (zum Essen) kommen! | |
Woas notzt der Root, wenn der Oarme nicht hoot! | Was nützt der gute Rat, wenn der Arme nichts hat? | |
Dar gefällt mer vu henda besser, wie järr vu vanna! | Dieser gefällt mir von hinten besser, als jener von vorn! |
Siehe aaEdit
WeblinksEdit
- Alois Bartsch, Die Mundart der Grafschaft Glatz, 1988
- Wilhelm Menzel, Unser Schlesien, 1954
- Beispiele von Sprichwörtern und Aufnahmen
- Gedicht uff "Gleetzisch"
- Gedichte