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Neiderländisch oder Neiderdeutsch ies a Dialekt vo Schläsch. Neiderländisch reeda ei Neiderland ("reiber und neiber eiber de Auder geiht").

Doas Gebiet des „Neiderländischen”

Wo man su redet, doas ies de Gegend im Grienberg, Gruß-Gloge (Glauge), Steine, Wohle (Woahle), Trepnitz, Trachenberg, Militsch. Durt wohnta de Neiderländer. Ei ihrer Heemtesproache wird doas huchdeutsche "I" und "E" meist zu "ei", doas "O" und "U" zu "au'. Deswegen hoan se da anne "gaude Staube "assn se anne Schneite"' "fährt de Brut ei de Kerche"' "leit is Braut uffm Tesche" - und "rollern" tun se ieberdies au noo. Wer wiel doas uff dem Papier andeuten! - Wenn a Gebirgler eis Neiderländische kam und se merkta, daß er mit "a" "reeda toat", neckten se ihn glei (su woas macht der Schläsinger gern!): "Ach, du kimmst wull vo durt duba runder, wu die grußa Pilze wachsa mit da lange Stiela?" Der Gebirgler hörte siech doas ei oller Gemütsruhe oa und dann gab er's ihnen zerricke und "toat se awing fuppa mit ihrem "au": "Dau-was haut's'n dau? Mau! Und dau? Au Mau! Nu dau, dau, lauter Mau Mau!" (Du was hat's denn dort? Mohn! Und dort? Auch Mohn! Nu da, lauter Mohn, Mohn!).

Dialekte edit

Doas Neiderländische teelt siech uff ei:

Neiderländischer Mundoartdichter: edit

Textbeispiele edit

  • Krees Militsch.

A Junge und das Nast.
A Junge sah uf im hauchen Bohme a Nast mit jungen Voageln.
A ging uf und ob und eiberliehte, wie a se kriegen kuan. Aber
olle Mittel, die a uawandte, fierten nich zum Zeile. Um seich vur
dan andern Jungen, die eihm zusahn, nich oauslachen zu lussen,
soate ahr: "Die Voagel sehn noch nich grauss genug; eich weil sie
noch nich huan." (W. Weber, Dziatkawe.)

  • Krees Wohle (Woahle):

Geihst D' meit eiber d' Auder?
Dreiben eis Mausik.
Doas geiht mo schein,
Dree Stickel vorn Beim.

  • Krees Neumorkt, nördlicher Teil.

Der ahle Jäger Moritz hotte e sener Staube in obgerichten
Stor, da a pol' Waurte sprechen kunnte. Rief dar Jäger: "Storlein,
wau bist De?", sau schrieg dar Stor ollemaul : "Dau bei eich!" Des
Nuppers klinner Korle hotte o dam Vaugel ne ganz besundere
Freide und machte'n ufte in Besuch. Do a weider amaul heikom,
wor dar Jäger eben ni e dar Staube. Korle fung geschwinde da
Vaugel, stackte'n e de Tosche und wullte meid en furtschiechen.
Do kom dar Jäger zur Theire ne. A duchte dam Junge ne Freide
zu machen und ruf te wie gewöhnlich: "Storlein, wau bist De?"
Und dar Vaugel e der Tosche schrieg sau laut, wie a kunnte:
"Dau bei eich!" (Rohr, Gross-Kreidel.)

  • Krees Gruß-Gloge (Glauge):

Wiegenlied.
Schloafe Kind, eich war Deich wiegen,
Doass wirscht under d' Aufbank fliegen,
Under der Aufbank wieder aveer
Bis zu Nuppersch Hingertheer.

  • Krees Freystoadt.

Eine Hand titt de andre woschen.
Sau suot ma wull, wenn ei schlechter Kerl im andern durch-
hilft, und moncher Spitzbube suots im andern, der im an klinn'n
Gefollen gethaun haut. '--'
Pfui! Sau is duos nich gemeint! Denk amaul nauch. Wenn
Eihr Euch de Hengd woscht, sau wird, wenn Eihr au de eine no
ollen Seiten im Wosser rimschlenkert, se donni rein. De andre
muss wischen und woschen, streichen und knaten helfen; danau
geihts ob.
Eich bei gahrn, doss eich fert'g bei! (Lüttke, Eichau.)

  • eiber d' Auder - über die Oder
  • mo schein - einmal schön
  • Dree Stickel vorn Beim - Drei Stücke für einen Böhm (Silbergroschen)
  • Aufbank - Ofenbank
  • aveer- hervor
  • Nuppersch Hingertheer - Nachbars Hinterthür
  • gahrn - gern = froh

Weblinks edit

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