Wp/sli/Aeberlausitzer Mundoart

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Aeberlausitzer Mundoart oder Äberlausitzer Mundoart (deitsch: Oberlausitzer Mundart) ies a Dialekt, der eim Sieda der Äberlausitz gesprocha werd. Ar gehiert zu 'n mitteldeitscha Dialekta, genauer klassifiziert zur lausitzsch-schläscha Dialektgruppe.

Äberlausitzer Mundoart — Schläsch Lausitzische Mundoarta (10)
Äberlausitzer Mundoart-Dichtung vun Oskar Rolle — Teel 1
Teel 2
Aeberlausitzer Mundoart Schläsch Dt. Dialekt Huchdeitsch/Bedeutung
apern oapern Kartoffeln
apernmauke oapernmauke Stampfkartoffeln
gokeln kokkeln zündeln
Gusche Gusche Mund
Hitsche Ritsche Hocker
Kließe Kließla Klöße
Kraatschn Kretscham (für Gasthaus)
loabern labern faseln (dumm reden)
Lurke Lorke dünner Kaffee
Loatschn Lotschen Latschen (Hausschuh / Pantoffel)
Maajgl Madla / Mädla Mädchen
Muttel Mutti Mutter
oack ocke nur, bloß; doch
Ploatsch Plotsch (Dummkopf)
seech'n sechen (wasserlassen)
Sträselkucha Sträselkucha Streusselkuchen
Tippl Teppla, Tippla kleiner Topf (Tasse)
Tunke Tunke Soße

Äberlausitzer Mundoartdichter:

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De richtsche Aussproche

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’s koam amol enner zu mir, woas kenner aus dr Äberlausitz woar. Dar wullte uff Äberlausitzsch woas viertroin, und ich sullt’s’n waaigen dr Aussproche ieberhiern. Ich soite: „Na, do mach oack lus!“ Und a fing oa. A hoatte aber’n Zungnschlag ne richtsch weg und kunnte sei Schmeckelappel ne, wie’ch’s gehirrt, an Maule rimwelkern. Dermitte kloang oalls su troige. ’s woar kee Soaft hinne. „Halt!“ soite iech, „woart amol! Do miß mer irschte a poar Vuriebungn machen derzu. Soit amol: ‚Rhoaboarber‘!“ Nur soite jerr: „Rhabarber.“ „Nee, doas is kenner, dar a dr Äberlausitz gewachsen is. Aber’s moag amol gutt senn dermitte. Do hoa’ch Euch nu woas ufgeschriebm. Iech war'sch Euch vierlasn; doas last’r derno anooch: A Rupperschdurf, do rissen de Riepel Riesler-Reinhulds Runkelriebm raus, und a Reinsch-Richard ruten Rampler-Rusen-Ranken ruppten die Räkel o noa droa rim!“ Nu loas dar’sch. Aber dos woar goar ne, oas wenn doas Rupperschdurfer Riepel gewaast wärn. „Nee“, soite iech, „su klingt doas ne. ’s fahlt abm dr Soaft. Nu last mer amol doas vier, woas’ch do ufgeschriebm hoa: „Lucke-Lobel, Lurenz-Laberecht und Liebschersch-Lui a Leckerschdurf gihn a leisen Laderloatschen und lussen’ch lange schune lange Loden wachsen!“ Nu loas dar’sch vern Blaatel oab, wie’s abm enner macht, dar aus Zschitzewitz is.- „Richtch is ne, aber mir missen wetter. Soit amol ‚Wojn‘!“ - „Woahn.“ Iech schuttelte mit’n Kuppe und meente: „Nu soit amol de Mehrzoahl ‚Waajne‘!“ - „Waahne.“ - „Lußt’s gutt senn! Euer Waajne senn ne geschmärt! Sprecht amol ‚Abernkoallchel‘!“ - „Abernkäuchel.“ - „Nee, nee!“

Satt’r, do woar amol enner, dar is vill Juhre a Amerika gewaast. Wie a na zwanzch Juhrn heem koam, hot’n niemand mih derkannt - ne amol sei Schulfreund Bihms-Fernand. Do hot dar Fremde gesoit, Bihms-Fernand sällt’n oack amol noa woase froin vu jesfahrten. Bihms-Fernanden schuuß a Bloat, und a meente: „Soit amol ‚Abernkoallchel‘!“ Und do soite dar Fremde ganz naturgetreu „Abernkoallchel“. Do fiel’n Bihms-Fernand im Hoals und meente ganz geruhrt: „Anu gleeb’ch’s! Itze bist’s!“ Und nu soit ihr oalle amol „Abernkoallchel“. Seid’r’sch oder seid’r’sch ne? Wams ne gegan is, dar brett’s abm ne. ’s muss oageburn senn.

Rudolf Gärtner aus: Anne Fuhre Freede aus dr Äberlausitz, Herbert Andert

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